Buchrezension: Wie man eine Pipeline in die Luft jagt

Kämpfen lernen in einer Welt in Flammen (Andreas Malm – Matthes & Seitz)

In seinem Buch liefert Andreas Malm eine längst überfällige Kritik an Konzepten der Gewaltlosigkeit und dem ideologischen Pazifismus mit Blick auf die aktuellen Klimaproteste. Er macht sich die Mühe die Argumente der Apologeten des Pazifismus und ihre historischen Referenzen auf den Prüfstand zu stellen und kommt unweigerlich zu dem Ergebnis, dass Gruppen wie Extinction Rebellion sich Ereignisse der Geschichte so zurecht legen, dass sie als Beispiele in ihrem Sinne taugen. So werden den Sklavenrevolten, den Suffragetten, den Poll Tax Protesten oder auch der Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen in Amerika eine Friedfertigkeit angedichtet, die so nie existierte. Und auch Ghandi, die Gottheit des Pazifismus schlechthin, verliert schnell seine Anziehungskraft als Prediger des Friedens, wenn man berücksichtigt, dass er auf seinem Werdegang immer wieder seine Dienste der Britischen Krone anbot und so unzählige Landsleute ins offene Messer rennen ließ. Hier finden sich durchaus interessante Episoden, die nicht sehr geläufig sind. „Buchrezension: Wie man eine Pipeline in die Luft jagt“ weiterlesen

Buchempfehlung: Gegen das Getreide

Welcher Nutzen ergab sich für den Menschen, indem er sesshaft wurde, sich staatlich organisierte und Städte gründete? Ginge es nach James C. Scott, hatte diese Entwicklung vor allem negative Folgen für den größten Teil der Menschen – soziale Hierarchien, Patriarchat, einseitige bzw. ungesunde Ernährung, Zivilisationskrankheiten, Ausbeutung, Domestizierung nicht nur der Natur und Tiere, sondern auch der Menschen,… und in Anbetracht der heutigen „Klima-Krise“ im „Zeitalter des Menschen“ (Antropozän), die Zerstörung der Erde. In dem Buch Against the Grain – A Deep History of the Earliest States (2017) zeigt James auf, dass diese Entwicklung in keinster Weise eine natürliche war. „Buchempfehlung: Gegen das Getreide“ weiterlesen

Buchempfehlung: Allein machen sie dich ein – der „Blues der Städte“

Mit diesem Buch liegt nun endlich eine detaillierte und hintergründige Zusammenfassung zur Geschichte der Gruppe „Bewegung 2. Juni“ vor, einer bewaffneten Gruppe aus den 70ern, die bis in die 80er bestand. Neben einer personellen Aufstellung und der chronologischen Darstellung von Aktionen und Reaktionen, geht es vor allem um die Reflexion der Kämpfe und Texte zu jener Zeit und aus heutiger Sicht. „Buchempfehlung: Allein machen sie dich ein – der „Blues der Städte““ weiterlesen