Aus Anlass der Wahlen und des „Volksentscheids„ Deutsche Wohnen Enteignen, sowie Alternativen gibt es eine Kanaille-Sonderausgabe zum Thema.
Zum selbst ausdrucken auf A3 gibt es hier ein PDF.
Beiträge für die Umwälzung aller Verhältnisse
Aus Anlass der Wahlen und des „Volksentscheids„ Deutsche Wohnen Enteignen, sowie Alternativen gibt es eine Kanaille-Sonderausgabe zum Thema.
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In den Straßen hängen wieder Plakate mit – wenn auch meistens anderen – Gesichtern, jedoch den immer gleichen plakativen Sprüchen. Flugblätter unterschiedlicher Parteien werden einem wieder mal in die Hand gedrückt oder in den Briefkasten geworden. Aufs erneute wird um „Stimmen“ gebuhlt. Es sind Wahlen… Und die Parteien und Politiker*innen hoffen, dass sie überzeugen können und Menschen bei ihnen „ihr Kreuz“ machen. Und diejenigen, die zur Wahl gehen, erhoffen sich mit „ihrer Stimme“ ihre Situation zu verbessern. Was jedoch das ganze politische Papier und die Pappe in den Straßen vor allem signalisiert, ist, dass man als Bürger*in wählen gehen soll, oder anders: die Wahlbeteiligung ist notwendig für die Legitimation des Staates! „Was wählst du?“ weiterlesen
Berliner*innen können bei der Bundegstagswahl 2021 auch über den „Volksentscheid“ Deutsche Wohnen Enteignen (DWE) abstimmen. Was will DWE? Was bringt die Wahl?
Die DWE fordert angeblich Immobilienkonzerne zu enteignen. Enteignen bedeutet, das Eigentum zu entziehen. DWE fordert aber hohe Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe für die Immobilienfirmen, die mit diesem Geld woanders andere Mieter*innen ausbeuten können. Anders gesagt, die Firmen sollen zum Verkauf gezwungen werden. „Das Vertrauen in die Politik stärken: Deutsche Wohnen Enteignen wählen“ weiterlesen
Alle Menschen wählen tagtäglich, sei es aufzustehen und zur Arbeit zu gehen, ein Boss oder kein Boss zu sein, zum Militär zu gehen oder nicht. Die Zwänge und die Abhängigkeiten, die dahinter stehen verleiten meistens dann doch dazu aufzustehen… von echter Freiwilligkeit ist in dem Fall wohl kaum zu sprechen. Doch jede Wahl bedeutet Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen. „Die tatsächliche Wahl“ weiterlesen
Die Pariser Kommune jährt sich dieses Jahr zum 150. Mal. Als sich im Frühjahr 1871 die Pariser*innen ohne „Umwege“ gegen die Herrschaft auflehnten und für eine andere Welt kämpften und mit Selbstorganisierung im großen Rahmen experimentierten. „La Canaille“ weiterlesen
Die Laborratte wurde im Labor geboren. Sie hat ihr gesamtes Leben dort verbracht. Sie kennt nichts außer dem Labor, den Laborfraß, das Laufrad, die Trinkflasche, die Sägespäne, den Geruch von Desinfektionsmittel, fensterlose Räume, künstliches Licht, große plastiküberzogene Hände, große Augen, die sie, aus maskierten Gesichtern und über Klemmbretter hinweg, mustern. Und sie kennt die Sehnsucht, die Sehnsucht nach Nähe zu ihren Brüdern und Schwestern in den anderen Käfigen, die Sehnsucht nach einem anderen Leben. „Jetzt oder Nie!“ weiterlesen
Bei aller Notwendigkeit einer Zurückweisung solch verkürzter Analysen und Verschwörungsvorstellungen, blieb jedoch eine Auseinandersetzung mit der Corona-Krise, welche diese als Auswuchs kapitalistischer Herrschaftsverhältnisse versteht und kritisiert, weitestgehend auf der Strecke. Aber was ist mit WHO, RKI, Gates Foundation, dem Staat, der Pharmaindustrie etc.? „Contra Corona“ weiterlesen
Anfang 2020 gab es ein Kontingent an 15000 Soldat*innen, die im November 2020 auf 20000 aufgestockt wurden. Im Moment sind ca. 7000 Soldat*innen in den Schichtdiensten in Gesundheitsämtern mit Kontaktnachverfolgung, Telefondienst, Verwaltungstätigkeiten und weitere 2000 in Teststationen, in 30 zivilen Krankenhäusern, vereinzelt in Altenheimen und weiterhin in der Lagerung und Logistik zur Verteilung von Masken, Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln und weiteren medizinischen Produkten beschäftigt. Weitere Aufstockungen sind für die Impfzentren geplant. „Bundeswehr im Inneren – Schnurzpiepe egal oder was?“ weiterlesen
Schon seit ein paar Jahren reden Wissenschaftler*innen vom Beginn einer turbulenten Zeit. Von einer Epoche, die gerade begonnen hat und so dermaßen tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt, dass die sozialen Auswirkungen denen der industriellen „Revolution“ weit überlegen sein werden. Die Digitalisierung hat durch Covid-19, beziehungsweise die Reaktionen darauf, einen enormen Schub bekommen. Die Coronapandemie hat für einen intensiven Schock gesorgt, der wunderbar benutzt werden kann, um den „Krieg“ und damit alle möglichen Maßnahmen durchzusetzen, die sonst ein langsames Heranführen der Menschen benötigt hätte. „Der Corona-Booster“ weiterlesen
Letztes Jahr entließ der Algorithmus von Amazon hunderte Mitarbeiter*innen. Die automatisierte Überwachung der Arbeiter*innen in den Logistikzentren hatte diese wohl als nicht effizient genug eingestuft. Möglich ist dies durch eine automatisierte Überwachung, die Abläufe, Pausen und Bewegungsmuster aufzeichnet und beurteilt. Diese Algorithmen sind Programme, (noch) geschrieben von Menschen, um die Krankheit der totalen Effizienz ins endlose zu treiben. Es gibt mehrere Berichte, in denen Amazon-Arbeiter*innen berichten, sie würden sich selbst schon wie Roboter fühlen. Gefühlslos, berechnend und gehorsam ausführend. „Dein neuer Chef“ weiterlesen
„Guten Morgen! Es ist 6.30Uhr, Zeit zum Aufstehen.“ Eine sanfte helle Stimme dringt in mein Bewusstsein und vermischt sich mit den letzten Schemen meines Traums, der langsam zu verblassen beginnt als ich meine Augenlider einen Spalt breit öffne und gähne. „Dir auch ein schönen guten Morgen!“, anworte ich, und schwinge die Beine aus dem Bett auf den kalten Boden. „Ti amo…“ weiterlesen
Das Leben ohne Smartphone und Internet scheint unvorstellbar, denn wir haben uns an alle möglichen Dinge gewöhnt, die uns heute als Notwendigkeiten verkauft wurden. Einkaufen, soziale Kontakte, Wettervorhersage und Zeitvertreib sind verbunden mit digitalen Geräten. Auch dieser Text wurde am Rechner geschrieben. Einmal davon abgesehen, dass Staaten und Konzerne im Grunde nach belieben das Internet einschränken oder abschalten können: Warum ist es so schwer geworden, sich ein Leben ohne Internet und Handy vorzustellen, selbst für diejenigen, die diese Zeit noch erlebt haben? „Das Internet abschalten“ weiterlesen
Dieser Text wurde ca. vor anderthalb Jahren geschrieben und in mehrere Teile geteilt. Dieser dritte Teil ist durch den Corona- Digitalisierungshype erschreckende Alltagswirklichkeit geworden.
Aktuell wird ein Mensch an die Maschine angepasst und unterwirft sich selbst, indem seine soziale Interaktion auf SMS-Länge zurechtgestutzt wird, Probleme an Wikis angepasst und Lösungen gedownloaded werden. Was nicht passt, fällt hinten runter. Intensive Gespräche, physische Treffen, Planungen und Verbindlichkeiten werden seltener. Kreatives schaffen, diskutieren, streiten, reflektieren wird in Bits und Bytes zerlegt. Der Mensch soll der Maschine angepasst oder durch sie ersetzt werden. „Manipulation der Sinne – Sucht und Technologie“ weiterlesen
Es gab eine Zeit, da war der Begriff Gentrifizierung noch einer kleinen Gruppe Sozialwissenschaftler*innen vorbehalten. So sehr, das eine Sprachanalyse des BKA`s von Bekenner*innenschreiben aufgrund dieser Wortschöpfungen zu einem linken Wissenschaftler der zum Thema Stadterneuerung forscht, führte, und dieser der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung bezichtigt wurde. Verurteilt wurde er dafür nie. Diese Geschehnisse fallen in eine Zeit, wo in den Innenstadtbezirken Berlins teure, brennende Autos für Schlagzeilen sorgten und die Politik unter dem damaligen Innensenator Körting den Begriff der „Kieztaliban“ prägte. Damit meinten diese nicht etwa die Immobilienwirtschaft, welche mit allen erdenklichen Mitteln versuchen Mieter*innen für die Rendite loszuwerden, sondern diejenigen, die sich dem Ausverkauf der Stadt entgegen stellen. Es war der Beginn einer Rhetorik die sich bis heute fortsetzt und darauf abzielt, nicht über die eigentlichen Probleme reden zu müssen und das Entstehen einer breiten Bewegung, die sich nicht auf Forderungen und Bitten beschränkt, auf biegen und brechen zu verhindern. Der Preis dafür ist, dass man sich notfalls mit Faschisten gemein macht oder ihnen zumindest mutwillig in die Hände spielt. „Von Räumungen und Kiezterror“ weiterlesen
Die Liebig 34 wurde geräumt. Eine Zwangsräumung angeordnet in einer Stadt, die von Massenkonsum, hässlicher Parzellierung, ins unermesslich wachsende Bürokratie, Büroviertel, Gesichts- und geschichtslose Strukturen urbaner statischer Einheitsgebiete, von Mangel an gemeinschaftlichen und menschlichen Wechselbeziehungen überquellt. Diese Stadt und ihr Ausverkauf an Investoren verwandelt die Menschen in bloße Kallkulationsobjekte, in technisch-soziale, ausdruckslose Ingenieur*innen unseres Selbst, eingehegt in Massenkonzepte emotionaler Beziehungen. „Freiheit ist immer die Freiheit des Anderen“ weiterlesen
Um uns darauf vorzubereiten was kommt und auch um das Aktuelle einschätzen zu können, ist es entscheidend den Entwicklungen ins Auge zu blicken. Und zu überlegen, wo Freiheit eigentlich entstehen kann. „Es wird keine Weltrevolution geben!“ weiterlesen
Gab es vorher Anzeichen für die Revolte und haben Kontinuitäten dazu geführt?
Vor 2020 hätte sich niemand vorstellen können, dass so etwas in Belarus möglich ist. Doch schon im Sommer war klar, dass es Vorgänge im Land gibt, die weit über „normale“ Oppositionsaktivitäten hinausgehen. Bei mehreren Gelegenheiten griffen Menschen in verschiedenen Teilen des Landes die Polizei an, um Gefangene zu befreien. Riesige Kundgebungen fanden statt, ohne dass sich „starke“ Anführer*innen auf ihnen zeigten. Das Open-Mic-System, das sich vor allem in den regionalen Städten verbreitete, wurde zu einem der ersten Symbole der Selbstorganisierung. „Aufruhr in Belarus“ weiterlesen
Es ist fast schon eine Komödie anzusehen wie ein Missgeschick zu einem weltweiten ökonomischen Desaster führt.
Die Schadenfreude oder ein betroffenes Stirnrunzeln, die womöglich bei den epischen Bilder aufkommen, bringen wie bei jedem Fiasko niemandem etwas. Doch eine Erkenntnis ist unwiderruflich: es gibt immer wieder Schwachstellen in dem noch so perfekten globalen Kapitalismus. Zwischenfälle die eine Blockade des Warenflusses deuten auf eine strukturelle Anfälligkeit hin. „Ein Schiff in den Sand setzen“ weiterlesen
Die geläufigste Erzählung ist wohl, dass der „Schwarze Block“ bei den Protesten gegen das Bundeswehr Gelöbnis 1980 in Bremen das erste mal in Erscheinung trat und während den Straßenschlachten mit den Bullen, sogleich seine Schlagkraft unter Beweis stellen konnte. Doch es gibt eine kleine, entzückende Vorgeschichte, welche in der Geschichtsschreibung der Autonomen und Anarchist*innen nicht weiter Erwähnung findet und abgesehen von den Beteiligten damals, wohl kaum noch jemandem bekannt sein dürfte. Vier Jahrzehnte später erfreut sich der „Schwarze Block“ rund um den Globus großer Beliebtheit und entwickelt sich mit der Dynamik der Straße ständig weiter. Grund genug also, um ein Blick auf die Geschichte seiner Anfänge zu werfen, erzählt von einem Beteiligten damals. „Der Schwarze Block“ weiterlesen
Die ständige Suche nach etwas Hoffnung, Antworten und letztendlich Sicherheiten lässt viele im Dickicht der menschlichen Lebensräume herum irren. Manchmal findet man auf diesen unsicheren Wegen, Momente der Inspiration und sogar Momente der Verwirklichung der Ideen. Letztendlich besteht das Leben aus einem Dschungel aus Ruhe und Unruhe, Ängsten und Hoffnungen, Liebe und Trauer, Verwirrung und Klarheit und ganz viel dazwischen. So wie jeder andere Mensch, verspüre auch ich das Bedürfnis, inneren Frieden durch Sinnhaftigkeit zu erreichen. Doch was treibt mich eigentlich dazu allem einen Sinn zu attributieren? „Sisyphus befreit sich“ weiterlesen