Die Krise aller Krisen

Energieknappheit und das Ende unserer Zivilisation

Die Energiefrage ist die wesentliche Frage, um unsere technologisch-industrialisierte Welt am Laufen zu halten. Die Menschheit braucht mehr denn je in jeglicher Form Energie, sei es Nahrung oder Strom. Der Fortbestand der menschlichen Spezies, bzw. des anthropozänen Zeitalters wird durch die Aufrechterhaltung und den Ausbau der Energierquellen entschieden. Daher ist es einleuchtend, wenn nahezu alle Regierungen auf der Welt um die eigene Energieversorgung kämpfen, mit Diplomatie oder Waffen. Der schier unendliche Bedarf nach Energie könnte aber auch das Ende unseres Zeitalters einläuten, besonders, wenn der technologische Fortschritt die steigende Nachfrage an Energie nicht befriedigen kann. Kriegerische Konflikte um Ressourcen und Macht verschärfen die weltweite Energie-Instabilität. Die klimatischen Veränderungen sind in dem Kontext symptomatisch für die strukturelle Lebensfeindlichkeit der techno-industriellen Welt. Unsere Zivilisation wird sich früher oder später drastisch verändern…Die Frage ist, wer diese Veränderung überleben wird und ob die Menschen aus ihren Fehlern lernt oder das Unnötige einfach blindlings wieder aufbauen wird. Der ewige Kreislauf einer Schlange die sich in den Schwanz beißt, muss das so sein? „Die Krise aller Krisen“ weiterlesen

Müntzer und der neuzeitliche grüne koloniale Ablasshandel

Nun ist es soweit, ich fühle mich zurückgeworfen in Zeiten der Inquisition und ihren Erfindungen der Ablassbriefe. Mit ihnen war es ab den 14. Jahrhundert möglich, nach einer begangenen Sünde durch den Erwerb dieser teuren Kirchenbriefe Gottes Gnade zu erlangen. Die Kirchenoberhäupter waren, damals so wie heute, nicht wirklich an einen Lebenswandel ihrer Schäfchen interessiert, denn der teure Verkauf dieser Ablassbriefe oder Sündenerlasse ließ die Kassen der Kirche überschwemmen und ihre Priester im Luxus suhlen. Hier will ich am Beispiel des neuen CO2 Emmissionshandels und Kompensationshandels die Klimasündigen und die Klimasuhlenden outen und mich auf die Suche nach den „Martin Luther*n“ und „Thomas Müntzer*n“ der heutigen Welt machen. „Müntzer und der neuzeitliche grüne koloniale Ablasshandel“ weiterlesen

Desertec 3.0 – grüner Wasserstoff in kolonialer Tradition

Die Krisen, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen, sind die logische Konsequenz eines Systems, das auf Wachstum basiert. Die Politik gibt zwar vor, die Ursachen davon bekämpfen zu wollen, doch tatsächlich verwaltet sie diese bloß und sorgt durch das Beschleunigen von Modernisierungsprozessen in der Wirtschaft dafür, dass gesellschaftliche Umbrüche nicht die Stabilität der bestehenden Machtverhältnisse gefährden. Nichts zeigt dies deutlicher als Maßnahmen, welche zur Abwehr der Klimakatastrophe propagiert werden.

Dabei bleibt nicht nur die Logik des permanenten Wachstums unangetastet, sondern werden auch globale Machtasymmetrien und Abhängigkeiten zwischen der Nord- und Südhalbkugel durch neokoloniale Großprojekte mit grünem Anstrich weiter zementiert und ausgebaut. Beispielhaft dafür ist Desertec 3.0, bei dem Deutschland eine Vorreiterrolle spielt. „Desertec 3.0 – grüner Wasserstoff in kolonialer Tradition“ weiterlesen

Alles Prepper oder was?

Ganz ehrlich, wenn wir Raum schaffen wollen, um wirklich etwas an diesem ausbeuterischen System zu verändern, werden zumindest Teile davon zerstört werden müssen. Und die Panikmache von Politik und Medien ist Teil des Überlebenskampfs dieses längst überfälligen Systems. Es geht hier nicht darum Angst zu schüren sondern darum Krisensituationen einzuschätzen und handlungsfähig zu bleiben. In der Stadt sind wir extrem abhängig von Systemen der Bereitstellung von Lebensmitteln, Wasser, Wärme, Abwasser etc. In den letzten 2 Jahren haben viele von uns sich bereits damit auseinandersetzen müssen, was nötig ist, um bspw. aufgrund einer ansteckenden Virusinfektion das Haus für mehrere Tage nicht verlassen zu können. „Alles Prepper oder was?“ weiterlesen

Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis

Ich hab Angst. Bis jetzt war doch alles so bequem und gut. Bisher konnten viele nach dem Motto leben: „nach uns die Sintflut“. Ich wollte das auch. Bedenkenlos in der Welt herum fliegen. Kaffee to go ohne Ende, Shampoo aus Plastikflaschen, Trinkwasser in der Toilettenschüssel, … Und jetzt? Jetzt hab ich bei allem ein schlechtes Gewissen. Und nicht nur das – ich habe Angst vor der Zukunft. Verdammt. Krieg und Leid. Gibt es noch Hoffnung? Ich will Hoffnung haben; feiernd durch die Nächte meiner Jugend, dann im Alter noch eine entspannte Ruhe genießen und meine noch ungeborenen Kinder, die im Frieden aufwachsen.

Ich bin es doch nicht gewesen, die das Salz in die Oder schüttete. Ich habe kein Sprengstofflager im Grunewald. Ich bin auch nicht Teil der Teslafabrik, die das Grundwasser in Grünheide abschöpft – warum soll ich Verzicht üben? Ich kleine Hanswurst*. Ich will mir diese Verantwortung gar nicht anziehen, aber das schlechte Gewissen ist längs schon gepflanzt. „Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis“ weiterlesen

Schnee von gestern?

Wem nützt eigentlich die Klimakatastrophe?

Unerträgliche Hitze, krasse Regenfälle – und was ist eigentlich Schnee? Jedes Jahr erhöhen Wissenschaftler*innen ihre Prognosen zur globalen Erderwärmung. Der Klimawandel, oder besser gesagt die Klimakatastrophe, ist unbestreitbar und der Mensch als Ursache klar belegt, auch wenn es viele einflussreiche – vor allem – Politiker*innen und Industrielle gibt, die dies leugnen, um ihre eigenen Interessen zu wahren. „Schnee von gestern?“ weiterlesen

Klimaschutz muss man sich leisten können

oder wie der Kapitalismus einen grünen Anstrich kriegt

Alle reden vom Klima. Das haben die Kids von Fridays For Future mit ihrem Schulstreik ohne Zweifel erreicht. Die Spießer*innen toben angesichts der Frechheit dieser Kinder, für Demos der Schule fernzubleiben. Man ist sich nicht so sicher, was für sie nun schlimmer ist – das Schule schwänzen an sich, oder dass es dabei ums Klima geht. Da ist es für die liberalen Öko-Eltern schon einfacher, Position zu beziehen, schließlich leistet man sich seit Jahren Bioprodukte und fährt die kleinen Bengel mit dem Lastenrad durch die Gegend. Also freut man sich selbstverständlich über den kritischen Geist, den der Nachwuchs auch außerhalb des Unterrichts entwickelt. „Klimaschutz muss man sich leisten können“ weiterlesen

The wrong amazon is burning

Über die Waldbrände unter Bolsonaro und koloniale Kontinuitäten

„Unser Haus brennt“ twittert der französische Präsident Macron im August, kurz vor dem G7-Gipfel in Biarritz, Frankreich. Die deutsche Regierung pflichtet bei. Auf Twitter setzen mehr als 1,5 Millionen Tweets mit dem Hashtag #PrayforAmazonas in wenigen Tagen einen Trend. Plötzlich ist das Amazonasgebiet ein populäres Thema. Wer kann, positioniert sich und nutzt die kurze Spanne der Aufmerksamkeit für den Verkauf von Schlagzeilen, politische Heuchelei oder verfällt einer Form des Betens mittels Klick und Tastatur. Jedoch, die Bilder des brennenden Urwaldes senden eine eigentlich unmissverständliche Nachricht. „The wrong amazon is burning“ weiterlesen