Weder Rechts noch Links – wir wählen die Revolte

Das Ende der Geschichte

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion glaubten einige Politikwissenschaftler*innen, dass nun das „Ende der Geschichte“ besiegelt wäre. Der Kapitalismus habe durch seinen Sieg über den Ostblock, die Globalisierung der Märkte und seiner fortschreitenden Ausdehnung in die letzten Winkel des Planeten seine Überlegenheit unter Beweis gestellt und der Liberalismus in Form von Demokratie und freier Marktwirtschaft sich als die erfolgreichste und gerechteste Form einer Gesellschaftsordnung erwiesen. Eine solche These schien für Viele in unseren Breitengrade durchaus plausibel. Gerade der westlichen Mittelschicht, die in der Welt der Waren das persönliche Glück zu finden glaubte und als stumpfe Konsument*innen begeistert dem Spektakel huldigte, lag nichts ferner, als das Bestehende in Frage zu stellen. Eine Position, der natürlich auch damals schon eine beeindruckende Ignoranz gegenüber den Schattenseiten dieses Systems beiwohnte. Denn die soziale Absicherung und Unbekümmertheit der Einen, hat schon immer am anderen Ende seinen Tribut gefordert. „Weder Rechts noch Links – wir wählen die Revolte“ weiterlesen

Alles Prepper oder was?

Ganz ehrlich, wenn wir Raum schaffen wollen, um wirklich etwas an diesem ausbeuterischen System zu verändern, werden zumindest Teile davon zerstört werden müssen. Und die Panikmache von Politik und Medien ist Teil des Überlebenskampfs dieses längst überfälligen Systems. Es geht hier nicht darum Angst zu schüren sondern darum Krisensituationen einzuschätzen und handlungsfähig zu bleiben. In der Stadt sind wir extrem abhängig von Systemen der Bereitstellung von Lebensmitteln, Wasser, Wärme, Abwasser etc. In den letzten 2 Jahren haben viele von uns sich bereits damit auseinandersetzen müssen, was nötig ist, um bspw. aufgrund einer ansteckenden Virusinfektion das Haus für mehrere Tage nicht verlassen zu können. „Alles Prepper oder was?“ weiterlesen

You will find me if you want me in the garden

Vorschläge für gemeinsames Gärtnern

In dieser Stadt leben viele Menschen dicht gedrängt und doch vereinzelt nebeneinander. Trotzdem bleiben die Beziehungen zwischen uns, auch nach jahrelanger Nachbarschaft, oft oberflächlich. Außer, wenn es Konflikte gibt, da wird meist mehr investiert, um sie zu eskalieren und festzufahren. Gerade in diesen Zeiten, in denen sich abzeichnet, dass sich verschiedenste Krisen verschärfen und unsere Lebensbedingungen sich verschlechtern werden, ist es wichtig Wege zu finden aus der städtischen Vereinzelung auszubrechen und gemeinsame Handlungsfähigkeit zu entwickeln. die Unabhängig ist von staatlicher und technologischer Vermittlung. „You will find me if you want me in the garden“ weiterlesen

Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis

Ich hab Angst. Bis jetzt war doch alles so bequem und gut. Bisher konnten viele nach dem Motto leben: „nach uns die Sintflut“. Ich wollte das auch. Bedenkenlos in der Welt herum fliegen. Kaffee to go ohne Ende, Shampoo aus Plastikflaschen, Trinkwasser in der Toilettenschüssel, … Und jetzt? Jetzt hab ich bei allem ein schlechtes Gewissen. Und nicht nur das – ich habe Angst vor der Zukunft. Verdammt. Krieg und Leid. Gibt es noch Hoffnung? Ich will Hoffnung haben; feiernd durch die Nächte meiner Jugend, dann im Alter noch eine entspannte Ruhe genießen und meine noch ungeborenen Kinder, die im Frieden aufwachsen.

Ich bin es doch nicht gewesen, die das Salz in die Oder schüttete. Ich habe kein Sprengstofflager im Grunewald. Ich bin auch nicht Teil der Teslafabrik, die das Grundwasser in Grünheide abschöpft – warum soll ich Verzicht üben? Ich kleine Hanswurst*. Ich will mir diese Verantwortung gar nicht anziehen, aber das schlechte Gewissen ist längs schon gepflanzt. „Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis“ weiterlesen

Das Internet abschalten

Diese Forderung klingt absolut pervers, sie ist Blasphemie! Diese Worte fühlen sich nach einem Angriff auf mein Leben, meine Arbeit, mein Vergnügen an.

Das Leben ohne Smartphone und Internet scheint unvorstellbar, denn wir haben uns an alle möglichen Dinge gewöhnt, die uns heute als Notwendigkeiten verkauft wurden. Einkaufen, soziale Kontakte, Wettervorhersage und Zeitvertreib sind verbunden mit digitalen Geräten. Auch dieser Text wurde am Rechner geschrieben. Einmal davon abgesehen, dass Staaten und Konzerne im Grunde nach belieben das Internet einschränken oder abschalten können: Warum ist es so schwer geworden, sich ein Leben ohne Internet und Handy vorzustellen, selbst für diejenigen, die diese Zeit noch erlebt haben? „Das Internet abschalten“ weiterlesen

Gemeinsame Einsamkeit

Gedanken über die Entfremdung

Man muss kein erleuchtetes oder belehrtes Wesen sein, um die allgegenwärtige Missverhältnisse zu verspüren. Die Rede ist vom Spürsinn, der sowohl physisch als auch psychisch sein kann, aber eben den kognitiven Bereich unseres Gehirns stimuliert. Diesen Eindrücken kann man sich auf Dauer nicht entziehen. Die Frage ist, wie damit umgegangen wird: Resignation oder Aufstand? Natürlich gibt es auch den demokratischen Mittelweg durch die Institutionen, der ist aber an dieser Stelle schlicht belanglos. Das Fatalste ist die Resignation. Sie in den Gesichtern und den Gesprächen mit anderen Menschen zu erfahren ist entrüstend. „Gemeinsame Einsamkeit“ weiterlesen