Die Pandemie der Angst

Ein Gespenst geht um in der Welt. Wir können es über unsere Bildschirme live mitverfolgen. Eine Nachricht jagt die andere. Anweisung hier, Verbot da, Empfehlung dort. Gesundheitsnotstand, Katastrophenfall, Ausnahmezustand. Bunte Grafiken veranschaulichen die Ausbreitung und zählen die Infizierten und Toten. Bilder von leer gefegten Straßen, von Peking bis Mailand, flimmern in unsere Wohnzimmer und leer gefegte Regale in den Supermärkten lassen erahnen, dass auch hier etwas Ungewöhnliches im Gange ist. Es zeichnet sich ein Bild, dass wir bisher nur aus apokalyptischen Hollywood-Streifen kennen. Virolog*innen füllen die Sondersendungen in Funk und Fernsehen und manchmal kommen auch Menschen zu Wort, die behaupten, das Virolog*innen gar keine Ahnung von Medizin hätten. Die Politik hat es auch nicht. „Die Pandemie der Angst“ weiterlesen

Schüsse in Hanau

Wieder schießt jemand aus rassistischen Beweggründen auf Menschen. Diesmal am 19. Februar in Hanau. Anders als bei ähnlichen Taten davor ist, dass die Regierenden nicht mehr verleugnen können, dass Deutschland ein Problem mit Rechtsradikalismus und seinen tödlichen Folgen hat. Lange genug wurden Taten, die einem rassistischen oder faschistischen Diskurs entsprangen, als Taten von einem „psychisch-kranken“ Einzeltäter abgetan. Das Fingerzeigen auf Andere hält Eine*n selber fern von jeglicher Kritik. „Schüsse in Hanau“ weiterlesen

Die Polizei, dein Freund und Helfer?

Über tödliche Schüsse in Berlin-Friedrichshain

Ende Januar wurde in Berlin-Friedrichshain ein Menschenleben durch die Kugel eines Bullen beendet. Es ist 4 Uhr in der Früh, als der Mitbewohner der 33-jährigen Maria die Polizei alarmiert. Laut Presse gibt er an, von ihr bedroht worden zu sein. Als zwei Beamte am Ort eintreffen, befindet sich die Frau in ihrem Zimmer, die Tür ist zu. Die Bullen stürmen hinein und geben einen Schuss auf ihren Oberkörper ab. Sie ist sofort tot. Sie werden nachher erzählen, sie seien von ihr mit einem Messer bedroht worden. „Die Polizei, dein Freund und Helfer?“ weiterlesen

Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten!

Das parlamentarisch-demokratische Theater bekam im Februar die Gelegenheit, ein neues Glanzstück auf zu führen. Die seit ihrer Gründung im Jahr 2013 ins Spiel aufgenommene AfD beteiligte sich mit der CDU an der Wahl des FDP-Kandidaten Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten, um die Wiederwahl des Kandidaten der LINKE, Ramelow, zu verhindern. Ein landesweiter Sturm bürgerlicher Empörung brach aus. Alles wird rückgängig gemacht. Einige Wochen später wird doch Ramelow gewählt. Dieser wiederum gibt dann dem AfD-Kandidaten für das Landtagsvizepräsidentenamt seine Stimme. Absurd, oder? Parlamentarismus eben. „Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten!“ weiterlesen

Schnee von gestern?

Wem nützt eigentlich die Klimakatastrophe?

Unerträgliche Hitze, krasse Regenfälle – und was ist eigentlich Schnee? Jedes Jahr erhöhen Wissenschaftler*innen ihre Prognosen zur globalen Erderwärmung. Der Klimawandel, oder besser gesagt die Klimakatastrophe, ist unbestreitbar und der Mensch als Ursache klar belegt, auch wenn es viele einflussreiche – vor allem – Politiker*innen und Industrielle gibt, die dies leugnen, um ihre eigenen Interessen zu wahren. „Schnee von gestern?“ weiterlesen

Der Stein des Anstoßes – gegen jede Räumung

Die kapitalistische Stadt hat in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckend erfolgreiche Transformation durchgemacht. Orte, die einst vorwiegend dem Zweck des Wohnens dienten, von denen ein Heer von Arbeiter*innen tagtäglich in die Werkstätten und Fabriken ausströmten, um Waren und Güter zu produzieren, entwickelten sich zum eigentlichen Produkt, welches den Wert erschafft. Die moderne Metropole ist mit knackigen Slogans versehen, um auf dem globalen Markt gegen andere Städte zu konkurrieren. Namen wie Kreuzberg sind dabei Aushängeschild und Label zugleich, um aus dem Eigentum an Grund und Boden oder Wohn- und Geschäftsräumen Profit zu pressen. „Der Stein des Anstoßes – gegen jede Räumung“ weiterlesen

Berührungspunkte

…über Städte als Modellprojekte

Welche Gemeinsamkeiten haben die Entwicklungen in Berlin am Moritzplatz, an der Warschauer Brücke und in Adlershof? Und welche Gemeinsamkeiten haben diese Beispiele mit vielen anderen Vierteln in anderen Metropolen? Diese Kieze sind Modellprojekte für eine vernetzte Stadt, die durch die aus der Sicht der Herrschenden versprochenen Vorteile die logische und notwendige Weiterentwicklung von urbanen Zentren sind. „Berührungspunkte“ weiterlesen

Drogen!

Basiert die Legalisierung oder Illegalisierung weniger auf einer staatlichen Fürsorge, als auf dem Erhalt und Stärkung ihrer Machtstrukturen?

Nehmen wir einmal an, dem Staat würde es wirklich um die Gesundheit seiner Bürger*innen gehen (abseits einer gesunden Arbeitskraft, die für den Staat wichtig ist). Dann stellt sich die Frage, warum man z.B. legal am Späti hochprozentigen Alkohol kaufen kann, man sich jedoch strafbar macht, wenn man eine Tüte Weed kauft. Also: warum sind manche Drogen illegal? „Drogen!“ weiterlesen

Alexa die Schließerin, deine beste Freundin

Über ein allgegenwärtiges smartes Gefängnis

Ein neues Gefängnis wird errichtet, unter freiem Himmel. Es ist human, hilfsbereit und freundlich. Die Gitterstäbe sind Fenster zu Informationen in der ganzen Welt, die Schließerin ist deine beste Freundin. Die Gefängnisierung der Gesellschaft schreitet voran, Systematiken des eingesperrt-Seins dehnen sich etwas modifiziert überall hin aus und verändern wie wir leben, was wir tun und wie wir Beziehungen führen. Die Smartifizierung des Lebens, also die Ausstattung unserer Umwelt mit Sensoren, die mit Computern verbunden sind, um die Daten auszuwerten und zu benutzen, heben Kontrolle und Fremdbestimmung auf eine neue Stufe. „Alexa die Schließerin, deine beste Freundin“ weiterlesen

Manipulation der Sinne

Sucht und Technologie
Teil 1: Digitalpakt mit dem Teufel

Heute stehen Kinder und Heranwachsende vor einer Zukunft, die geprägt sein wird durch eine Hysterie: das neue Heilsversprechen, die digitalen und smarten technologischen Entwicklungen. Das Makabre daran ist, dass Kinder in einer technologisierten Gesellschaft zu Süchtigen werden. Sie werden durch bestimmende Algorithmen um ihre eigene Lebenserfahrung entmündigt. Die Marktschreier*innen der digitalen und smarten Welt aus dem Silicon Valley, wie die Mitarbeiter*innen von Google, Microsoft und Apple, schicken jedoch ihre Kinder nicht etwa in voll automatisierte digitalisierte smarte Schulen, sondern in Waldorfschulen, in denen kein elektronisches Gerät zu finden ist. Stattdessen gibt es nur naturbelassene Stoffe zum Anfassen. „Manipulation der Sinne“ weiterlesen

Tagebruch Tragebesuch Tagebuch

Tag 34

Ein Kind? Mein Kind? Meine Tage bleiben aus. Unormal.

Tag 35

Ich habe ein paar Tests gemacht. War bei der Ärztin, auch sie bestätigt erste Verdachtsmomente als etwas das wird. Ist es schon? Was ist es?
Ich habe nicht viel Geld zum Leben. Der Erzeuger auch nicht. Der will ohnehin wegziehen. Muss er machen. Der verirrte Samen war nicht geplant. Die Welt ist groß und durchzogen von einer kapitalistischen Ordnung, die alles durchdrungen hat und durchdringt. Und Ordnung ist dafür sogar das falsche Wort; es ist Brutalität aus Gier und Überlebensdrang. „Tagebruch Tragebesuch Tagebuch“ weiterlesen

Gedanken aus der Quarantäne

Was bedeutet Covid-19 für unsere Zukunft?

Ich habe mich selbst in Quarantäne gesetzt, weil ich Corona-Symptome habe. Ich will aber den Test nicht machen, aus Angst vor Kontrollszenarien für mein Umfeld. Vielleicht nicht mit Sozialtracking und der Veröffentlichung des gesamten sozialen Lebens, aber immerhin mit staatlichen verordnetem Hausarrest, Speicherung der DNA-Corona Proben in einer Zentralen Datenbank, Stöbern in sozialen Netzwerken und eventuellen Kontrollbesuchen. Also isoliert 14 Tage Quarantäne – zum Glück in einer Wohngemeinschaft. Was solls, endlich kann ich mal machen was ich will, ohne arbeiten zu müssen. Oder doch nicht? „Gedanken aus der Quarantäne“ weiterlesen