Muss die Krise zur Katastrophe werden?


Krise, was ist das eigentlich? Sie ist Höhepunkt und manchmal auch Wendepunkt einer kritischen Situation, Krankheit oder eines Konflikts. Sie erhöht den Zeitdruck und die Unsicherheit. Sie bringt ein Gefühl der Bedrohung mit sich. Die Krise ist bereits da. Sie besteht in der Tatsache, dass das Alte stirbt und das Neue nicht zur Welt kommen kann. In der Krise haben wir die Möglichkeit Konflikte zu lösen oder auch zu verschärfen. Die Krise bleibt bestehen, so lange an der alten Ordnung festgehalten wird, so lange der Mut fehlt, sich auf etwas Neues einzulassen. Wenn kein neuer Weg gefunden wird, wird die Krise zur Katastrophe. „Muss die Krise zur Katastrophe werden?“ weiterlesen

Die Krise aller Krisen

Energieknappheit und das Ende unserer Zivilisation

Die Energiefrage ist die wesentliche Frage, um unsere technologisch-industrialisierte Welt am Laufen zu halten. Die Menschheit braucht mehr denn je in jeglicher Form Energie, sei es Nahrung oder Strom. Der Fortbestand der menschlichen Spezies, bzw. des anthropozänen Zeitalters wird durch die Aufrechterhaltung und den Ausbau der Energierquellen entschieden. Daher ist es einleuchtend, wenn nahezu alle Regierungen auf der Welt um die eigene Energieversorgung kämpfen, mit Diplomatie oder Waffen. Der schier unendliche Bedarf nach Energie könnte aber auch das Ende unseres Zeitalters einläuten, besonders, wenn der technologische Fortschritt die steigende Nachfrage an Energie nicht befriedigen kann. Kriegerische Konflikte um Ressourcen und Macht verschärfen die weltweite Energie-Instabilität. Die klimatischen Veränderungen sind in dem Kontext symptomatisch für die strukturelle Lebensfeindlichkeit der techno-industriellen Welt. Unsere Zivilisation wird sich früher oder später drastisch verändern…Die Frage ist, wer diese Veränderung überleben wird und ob die Menschen aus ihren Fehlern lernt oder das Unnötige einfach blindlings wieder aufbauen wird. Der ewige Kreislauf einer Schlange die sich in den Schwanz beißt, muss das so sein? „Die Krise aller Krisen“ weiterlesen

Sie nennen es Fortschritt

Eigentlich wissen alle Bescheid, so wie bisher kann es nicht weiter gehen. Während die Superreichen schon fleißig in eine neue Existenz im All investieren, sind andere dabei sich mit hilflosen Appellen an die Verantwortlichen zu wenden oder halten unbeirrt an der Vorstellung fest, dass die Technologie es schon irgendwie richten wird. Allen ist gemeinsam, dass sie das Offenkundige nicht wahrhaben wollen. Die Ursachen aktueller Krisen liegen im Kapitalismus und im Narrativ des Fortschritts, auf welchem dieser aufbaut. Dies anzuerkennen würde aber bedeuten, so ziemlich alles, was einer*m lieb und heilig ist, in Frage zu stellen und eine komplett andere Perspektive einzunehmen. „Sie nennen es Fortschritt“ weiterlesen

Gegen jeden Nationalismus

Militär und militärische Auseinandersetzungen sind das eskalativste Mittel zur Sicherung der herrschenden Verhältnisse. Militärische Waffen wie Maschinengewehre, Panzer, Drohnen und die an den Schalthebeln Sitzenden sind das endgültige Mittel um beherrschte Territorien, Ressourcen und Eigentum zu verteidigen – durch Zwang zur Unterwerfung, Ausbeutung und Unterdrückung. Überall da, wo sich die Militarisierung einer Gesellschaft zuspitzt, verstärken sich Angst, Brutalität und Herzlosigkeit. Freiheit, Würde und Individualität leiden unter jeder Herrschaft, im militärischen Krieg werden sie auf höchster Stufe geopfert. Dabei wird Krieg von Menschen, die sich hier weit weg vom Geschehen bequem im Bestehenden eingerichtet haben, schon immer mitgemacht und legitimiert. Es ist ein Teil der Normalität, dass unser Wohlstand hier, weltweit militärisch verteidigt werden muss. „Gegen jeden Nationalismus“ weiterlesen

Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis

Ich hab Angst. Bis jetzt war doch alles so bequem und gut. Bisher konnten viele nach dem Motto leben: „nach uns die Sintflut“. Ich wollte das auch. Bedenkenlos in der Welt herum fliegen. Kaffee to go ohne Ende, Shampoo aus Plastikflaschen, Trinkwasser in der Toilettenschüssel, … Und jetzt? Jetzt hab ich bei allem ein schlechtes Gewissen. Und nicht nur das – ich habe Angst vor der Zukunft. Verdammt. Krieg und Leid. Gibt es noch Hoffnung? Ich will Hoffnung haben; feiernd durch die Nächte meiner Jugend, dann im Alter noch eine entspannte Ruhe genießen und meine noch ungeborenen Kinder, die im Frieden aufwachsen.

Ich bin es doch nicht gewesen, die das Salz in die Oder schüttete. Ich habe kein Sprengstofflager im Grunewald. Ich bin auch nicht Teil der Teslafabrik, die das Grundwasser in Grünheide abschöpft – warum soll ich Verzicht üben? Ich kleine Hanswurst*. Ich will mir diese Verantwortung gar nicht anziehen, aber das schlechte Gewissen ist längs schon gepflanzt. „Die Schildkröte im Netz aus gequirlter Scheiße und Ödnis“ weiterlesen

Inflation leicht erklärt. Die oder das Bö(r)se

Seit Monaten heißt es, dass die aktuell steigenden Preise und Unterhaltskosten das Resultat einer veränderten Situation von Angebot und Nachfrage als Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wären. Diese Erklärung ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Auch wenn Faktoren wie Lieferkettenstörungen als Folge von Krieg und Corona stellenweise ihren Anteil an Preisentwicklung haben, dient sie wohl eher dem Zweck Russland als Buhman für die Krise darzustellen um nicht über Zusammenhänge von spekulativen Finanzmärkten und der Embargopolitik europäischer Staaten gegenüber Russland reden zu müssen. „Inflation leicht erklärt. Die oder das Bö(r)se“ weiterlesen

Contra Corona

Die Corona-Krise veränderte das Leben von uns allen. So manche*r war verleitet hinter dieser einen geheimen Coup einer auserwählten Elite zu vermuten.

Bei aller Notwendigkeit einer Zurückweisung solch verkürzter Analysen und Verschwörungsvorstellungen, blieb jedoch eine Auseinandersetzung mit der Corona-Krise, welche diese als Auswuchs kapitalistischer Herrschaftsverhältnisse versteht und kritisiert, weitestgehend auf der Strecke. Aber was ist mit WHO, RKI, Gates Foundation, dem Staat, der Pharmaindustrie etc.? „Contra Corona“ weiterlesen

Manipulation der Sinne – Sucht und Technologie

Teil 3: Einige Gedanken für den digitalen Detox

Dieser Text wurde ca. vor anderthalb Jahren geschrieben und in mehrere Teile geteilt. Dieser dritte Teil ist durch den Corona- Digitalisierungshype erschreckende Alltagswirklichkeit geworden.

Aktuell wird ein Mensch an die Maschine angepasst und unterwirft sich selbst, indem seine soziale Interaktion auf SMS-Länge zurechtgestutzt wird, Probleme an Wikis angepasst und Lösungen gedownloaded werden. Was nicht passt, fällt hinten runter. Intensive Gespräche, physische Treffen, Planungen und Verbindlichkeiten werden seltener. Kreatives schaffen, diskutieren, streiten, reflektieren wird in Bits und Bytes zerlegt. Der Mensch soll der Maschine angepasst oder durch sie ersetzt werden. „Manipulation der Sinne – Sucht und Technologie“ weiterlesen

Die Verschwörung der Allmächtigen?

Ein Beitrag für eine anti-autoritäre Diskussion in Zeiten der Covid-19 Pandemie

In letzter Zeit scheint es so, dass Verschwörungstheorien auf einen fruchtbaren Boden gestoßen sind. Ein schwammiger Boden in Folge der staatlichen Maßnahmen gegen die Eindämmung des Coronavirus. Dabei gibt es, historisch betrachtet, Verbindungen zwischen Pandemien und der Popularität von Verschwörungstheorien. Auch heute während der Corona-Pandemie hört man wieder verstärkt Verschwörungstheorien und sieht, wie diese von einer vielseitigen und breiten Masse aufgenommen werden. Die „Theorien“ über „Bill Gates und Co.“ dienen nun denjenigen Menschen als vereinfachte Lösungsansätze, welche das erste mal die Autorität des Staates zu spüren bekommen und merken, dass etwas falsch läuft. Dabei ist dies nicht nur bedrohlich, weil diese Menschen nun neben Faschist*innen und Rechtspopulist*innen auf die Straße gehen, sondern auch, weil sie eine anti-autoritäre Kritik an den herrschenden Verhältnissen negieren. „Die Verschwörung der Allmächtigen?“ weiterlesen

Die Verweigerung der Rechtsordnung

Gesetze sind wie Spinnweben: Die großen Hummeln brechen durch, die Fliegen aber bleiben hängen.

Die bis aufs weitere erste Gesetzessammlung der Geschichte, der Codex Ur-Nammu, wurde von einem Völkchen, das man unter dem Namen der Sumerer kennt, verfasst. Sie lebten 3.000 Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung in Mesopotamien und gelten als eine der ersten Hochkulturen der Erde. Ihnen wird diese Erstrangigkeit durch die gesellschaftliche Komplexität zugeschrieben. In unserer westlichen Weltanschauung wird der Maßstab der Fortschrittlichkeit einer jeglichen Kultur durch die Ähnlichkeiten mit der „modernen“ Zivilgesellschaft festgelegt. Desto älter eine Kultur ist und gewisse Übereinstimmungen mit unserer erkennbar sind, umso mehr kommen sämtliche Forscher*innen und Unwissende ins Staunen. Die vermeidlichen Übereinstimmungen werden benutzt, um eine weitverbreitete Hypothese zu stützen: Die Herrschaft des Menschen über den Menschen ist so alt wie die Menschheit selbst, also etwas „natürliches“. „Die Verweigerung der Rechtsordnung“ weiterlesen

Schnee von gestern?

Wem nützt eigentlich die Klimakatastrophe?

Unerträgliche Hitze, krasse Regenfälle – und was ist eigentlich Schnee? Jedes Jahr erhöhen Wissenschaftler*innen ihre Prognosen zur globalen Erderwärmung. Der Klimawandel, oder besser gesagt die Klimakatastrophe, ist unbestreitbar und der Mensch als Ursache klar belegt, auch wenn es viele einflussreiche – vor allem – Politiker*innen und Industrielle gibt, die dies leugnen, um ihre eigenen Interessen zu wahren. „Schnee von gestern?“ weiterlesen

Gedanken aus der Quarantäne

Was bedeutet Covid-19 für unsere Zukunft?

Ich habe mich selbst in Quarantäne gesetzt, weil ich Corona-Symptome habe. Ich will aber den Test nicht machen, aus Angst vor Kontrollszenarien für mein Umfeld. Vielleicht nicht mit Sozialtracking und der Veröffentlichung des gesamten sozialen Lebens, aber immerhin mit staatlichen verordnetem Hausarrest, Speicherung der DNA-Corona Proben in einer Zentralen Datenbank, Stöbern in sozialen Netzwerken und eventuellen Kontrollbesuchen. Also isoliert 14 Tage Quarantäne – zum Glück in einer Wohngemeinschaft. Was solls, endlich kann ich mal machen was ich will, ohne arbeiten zu müssen. Oder doch nicht? „Gedanken aus der Quarantäne“ weiterlesen